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Morts sans sépulture / Tote ohne Begräbnis, ein Drama von J.-P. Sartre

Zusammenfassung:

Canoris, Sorbier, François, Lucie und Henry werden nach einer sinnlosen Widerstandsaktion im Vercors von der Vichy-Polizei verhaftet. Die Vorstellung, für den Tod der bei der Aktion umgekommenen Frauen und Kinder schuldig zu sein, quält sie. Doch noch grösser sind ihre Ängste vor der Folter. Sie sehen keinen Sinn im Widerstand unter der Folter, weil sie nicht wissen, wo sich Jean, ihr Chef, der bei der Aktion fliehen konnte, befindet. Sie fürchten, wie eine Ratte zu krepieren, für nichts und ohne „Muh“ zu machen. Dies ändert sich als Pétains Miliz Jean hereinführt. Die Milizionäre wissen jedoch nicht, dass Jean der Führer der Widerstandsgruppe ist. Nun haben sehen die fünf Widerstandskämpfer plötzlich einen Sinn darin, unter der Folter zu schweigen. Sorbier, der nicht glaubt, dass er schweigen kann, begeht durch einen Sprung aus dem Fenster Selbstmord. Henry erwürgt im Einverständnis mit Canoris und Lucie François, Lucies Bruder, weil sie sicher sind, dass dieser unter Folter sprechen wird. Jean, der seinen Mitkämpfern gerne helfen möchte, muss erkennen, dass er, weil seine Situation eine ganz andere ist, nichts mehr mit ihnen gemein hat. Ja er hat sogar Lucies Liebe verloren. Um ihnen wenigstens zu einem schnellen Tod zu verhelfen, gibt Jean ihnen den Rat, den toten Pierre in der Grotte von Servaz als Jean auszugeben. Lucie und Henry weigern sich vorerst, doch Canoris, für den seine Tätigkeit im Widerstand über alles geht, setzt sich durch. Er begeht diesen scheinbaren Verrat, um mit dem Leben davon zu kommen und weiter im Widerstand tätig zu sein. Doch damit hat er Lucie und Henry den Sieg gegen die Folterer genommen und nun wähnen sich die Folterer als Sieger. Und geholfen hat den drei Canoris‘ „Verrat“ auch nicht, denn alle drei werden trotzdem erschossen.