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Nekrassov, eine Posse von J.-P. Sartre

Zusammenfassung:

Georges de Valera ist ein Hochstapler, der von der Polizei schon seit langem gesucht wird. Auf der Flucht vor ihr trifft er Sibilot, der für die Seite 5, die Seite für Antikommunismus, von Soir à Paris zuständig ist. Es ist die Zeitung, die schon die Brieftaubenaffäre mit Duclos inszeniert habe. Der französische Innenminister verspricht, Soir à Paris zu helfen, wenn diese ihrerseits die Kandidatin der Regierung im Departement Seine-et-Marne unterstützt. Damit diese gegen ihren kommunistischen Gegenkandidaten gewinnt, muss der radikale Deputierte zum Rückzug seiner Kandidatur bewogen werden. Dies soll mit einer antikommunistischen Aktion geschehen, um die Position der Kandidatin, die für die Wiederbewaffnung Deutschlands eintritt, zu stärken.

Nachdem der sowjetische Innenminister Nekrassov in der Vorstellung in der Oper in Moskau gefehlt hatte und nur lakonisch gemeldet wurde, dass er auf der Krim sei, wird von Sibilot und Soir à Paris sein Auftauchen in Paris inszeniert. Georges de Valera übernimmt die Rolle von Nekrassov. Und als Nekrassov deckt er sowjetische Pläne auf, wie Frankreich im Kriegsfall besetzt und wer erschossen werden soll. Wer auf der Liste steht, wird Mitglied der Vereinigung der Zukünftig Erschossenen. Mouton, der Verwaltungsratspräsident von Soir à Paris, der nicht auf der Liste steht, wird einer pro-kommunistischen Haltung verdächtigt und muss deshalb sein Amt abgeben. Selbst Horrorgeschichten, wie dass es in jeder grösseren Stadt jemanden gäbe, der einen Koffer mit radioaktivem Material habe und diesen im Kriegsfall öffnen werde, werden problemlos geglaubt. Für Soir à Paris ist die Geschichte ein grosser Erfolg. Die Auflage kann verdreifacht werden. Der radikale Deputierte aus dem Departement Seine-et-Marne zieht seine Kandidatur zurück. Und zu allerletzt zieht auch noch die Börse an, weil die stärkere antikommunistische Stimmung höhere Gewinne für die Rüstungsindustrie verheisst.

Doch als Georges sich auch dafür hergibt, konkrete Personen als Agenten Moskaus zu bezeichnen, gerät er in Schwierigkeiten. Es widerstrebt ihm, Unschuldige in die Pfanne zu hauen. Doch er hat kaum mehr einen Ausweg. Die französische Stasi weiss schon längst, dass er nicht Nekrassov, sondern Georges de Valera ist. Sie will ihn deshalb dazu erpressen, gegen Kommunisten als vermeintliche Staatsfeinde aus­zusagen. Als er nicht nachgibt, wird er vom Stasi in eine Klinik für Geisteskranke ent­führt. Um zu verhindern, dass die linke Zeitung Libérateur mit der Aufdeckung der Ge­schichte des falschen Nekrassov zuviel Aufsehen erregt, beschliesst Soir à Paris, wo Sibilot neuer Chefredakteur und Mouton wieder Verwaltungsratspräsident ist, eine Fortsetzung ihrer Inszenierungsgeschichten. Weil die sowjetische Botschaft Nekrassov entführt habe, ruft sie Grossdemonstrationen vor der Botschaft auf.